Der Satz „Nach dem Turnier ist vor dem Turnier“ ist bezogen auf den inzwischen traditionellen Euro-Cup für D-Junioren von Viktoria Heiden keine Binsenweisheit oder Floskel. Beschrieben wird damit vielmehr die langwierige Arbeit, die hinter dem jeweiligen Jahres-Event für die Organisatoren stets steht.
Knapp ein Jahr dauert es, bis aus Teilnahmewünschen Einladungen und aus Einladungen eine Anreise zum zweitägigen Turnierspektakel geworden sind.
Zettelwirtschaft: Viktoria-Jugendleiter Giebing, Heidens stellvertretende Bürgermeisterin Brun und Geschäftsführer Randermann (v. l.) ehrten Sieger und Platzierte mit Pokalen, Medaillen und Präsenten.
Pascal Wienen ist derjenige im Viktoria-Orgateam, der schon über die Jahre hinweg für den Internet-Auftritt verantwortlich zeichnet (dieser Auftritt wird im nächsten Jahr von einem Team der Hauptschule völlig neu gestaltet und ausgeweitet).
Und der weiß, was hier auf ihn zukommt: „Bereit jetzt haben die meisten Vereine schon geäußert, das sie wiederkommen wollen. Andere haben versprochen, dass sie befreundeten Klubs den Euro-Cup schmackhaft machen wollen,“ berichtete er am Sonntagmittag, als vor den Spielen um die Plätze 1 bis 4 endlich mal eine kleine Verschnaufpause angesagt war.
Wienen gehört wie das Team um Jugendleiter Michael Giebing zum festen Stamm von zirka 90 Vereinsmitgliedern und Viktoria-Freunden, die mehr als 48 Stunden lang in der Cafeteria, in der Meldestelle, beim Turnierservice rund um das Spielfeld der Westmünsterlandhalle und in vielen weiteren Funktionen ihre Freizeit zur Arbeitszeit machten.
„Ich möchte mich bei allen ganz herzlich bedanken,“ lobte Viktoria-Geschäftsführer Olaf Randermann das ehrenamtliche Engagement seiner Kolleginnen und Kollegen.
Die es tatsächlich wieder schafften, diese Mammutveranstaltung ohne Pannen über die Bühne zu bekommen.
Gelobt wurde von den Gästen vor allem die vorbildliche Informations-Politik der Gastgeber. Die hatten beispielsweise im Foyer, wo abseits vom Fußball in aller Ruhe gegessen, getrunken und diskutiert werden konnte, einen zusätzlichen Beamer aufgestellt, der die spannenden Neunmeter-Entscheidungen live übertrug.
In der Halle selbst gab es nicht nur hinter dem Tor gegenüber dem Eingang eine große Info-Tafel. Obendrein konnten sich Trainer, Spieler und Zuschauer auf beiden Hallenlängsseiten stets über Spielverlauf und Restspielzeit informieren.
Ein besonderes Lob gab es für die Schiedsrichter des Turniers. Schiedsrichter-Obmann Karl-Heinz Schlautmann: „Wir hatten extra immer einen erfahrenen Schiri mit einem Nachwuchsschiri zusammen gelegt. Und wir hatten vorab die Weisung ausgegeben, rigoros bei Fouls einzugreifen. Von Beginn an, um Zeichen zu setzen. Meine Jungens haben das hundertprozentig und toll gemacht.“
Ein gutes Beispiel für tadellose Pfeifenarbeit war der Unparteiische, der das Finale zwischen dem Hamburger SV und dem 1. FC Nürnberg pfiff: Marvin Müller vom TuS Gahlen erledigte eine gewiss nicht leichte Aufgabe mit viel Fingerspitzengefühl und Mut zur unpopulären Entscheidungen. Als schon nach wenigen Minuten ein Hamburger Spieler durch regelwidrigen Übereifer auffiel, bat Müller dessen Betreuer, ihn erst einmal „zum Abkühlen“ hinter die Bande zu nehmen.
Der tat das dann auch. Eine Maßnahme mit Wirkung, Nach seiner Wiedereinwechselung konzentrierte sich der HSV-Knirps nur noch auf das Spielerische und war mit zwei blitzsauberen Treffern maßgeblich am 7:1-Erfolg seines Teams beteiligt.