Keiner der 149 Zuschauer im Volksbank-Stadion kam nach diesen 90 Minuten auf den Gedanken, sein Eintrittsgeld zurückzuverlangen. Mit einem hohen Unterhaltungswert lieferten sich Viktoria Heiden und der 1. FC Gievenbeck ein Duell auf Augenhöhe. Und die Teams bewiesen dabei, dass Fußball doch gerecht sein kann. Denn das 2:2 (1:1) entsprach voll und ganz den Verhältnissen auf dem künstlichen Grün.
„In der ersten Hälfte hatten wir Glück, dass wir nicht das 0:2 kassiert haben, in der zweiten hatten wir Vorteile“, sagte Heidens Trainer Harald Katemann über eine Partie, die keine Anlaufzeit brauchte. Es ging sofort zur Sache in einem rassigen Spiel, in dem beide Mannschaften sich vom Unparteiischen nicht korrekt behandelt fühlten. Sieben Gelbe Karten verteilte Marcel Brinkmann, verwies Gästetrainer Benjamin Heeke aus dem Innenraum (38.).
Aber es wurde eben auch Fußball gespielt. Der Tabellendritte zeigte zunächst bessere Ansätze, trieb den Ball nach vorne. Die Hausherren hatten das Nachsehen – und gerieten nach 28 Minuten in Rückstand. Tristan Niemann war unbedrängt auf Keeper Tobias Terlau zugesteuert und vollendete klug. Die Viktoria verlor anschließend kurzzeitig den Überblick. Nur 50 Sekunden später kratzte Timo Gremme einen Schuss von Daniel von der Ley von der Linie. Die zweite viel versprechende Heidener Offensivaktion war dann Ausgangspunkt für den zu diesem Zeitpunkt schmeichelhaften Ausgleich. Kay Bastian Götsch hatte Markus Seyer von den Beinen geholt, den fälligen Elfer verwandelte Bernd Oenning mittig, aber mit Vehemenz. (36.).
Nach der Pause hatte Heiden – jetzt mit dem Wind – deutlich mehr vom Spiel. Markus Seyer zwang FC-Schlussmann Nico Eschhaus aus spitzem Winkel zu einer Flugeinlage (55.). Nach der anschließenden Ecke stand das Bein von Max Franke beim Kopfball von Alexander Robers im Weg.
Mitten in die Heidener Drangperiode münzte von der Ley einen Konter zur erneuten Gästeführung um (58.). Deren Haltbarkeitsdauer aber war begrenzt. Denn nur zwei Zeigerumdrehungen später war Robers bei einem Aussetzer von FCG-Verteidiger Max Franke zur Stelle, spielte clever ab auf Mario Brockmann, der Eschhaus überwand. Beide Teams wollten anschließend die volle Ausbeute, aber keiner bekam sie.
Quelle: BZ