„Warum nicht?“, fragt Viktorias Sportlicher Leiter Christoph Engel, „Schließlich war diese Konstellation in den Vergangenheit eine erfolgreiche.“
Zur Saison 2012/2013 hatte Katemann die Nachfolger von Uwe Heller übernommen, nachdem er zuvor beim 1. FC Bocholt, Fortuna Ellen und dem SV Bocholt 1926 seine aktive Karriere hatte ausklingen lassen. Nach fünf Jahren bei Fortuna Düsseldorf in der 1. und 2. Bundesliga, wo er sich einen vor allem einen Namen als Einwurfspezialist machte, legte der 43-Jährige anschließend noch ein Profi-Jahr beim österreichischen Klub Austria Lustenau am Vorarlberg ein. In seinem ersten Jahr als Coach der Viktoria landete er mit dem Klub auf Rang vier der Landesliga, im zweiten Jahr führte er Heiden zum Aufstieg in die Westfalenliga. Eine Spielklasse, in der die Konkurrenz teils mit Saisonetats im sechsstelligen Euro-Bereich unterwegs sind. In Heiden dagegen gelang es Katemann, aus wenig das Maximale herauszuholen. Engel sagt: „Es ist ein Wunder, dass ein Klub wie wir in der Westfalenliga bestehen können.“
„Würde ich nicht immer noch Begeisterung für diese Herausforderung spüren, hätte ich nicht noch ein weiters Jahr drangehängt“, sagt Katemann, der mit der Viktoria im Vorjahr problemlos die Klasse hielt und in dieses Saison als derzeit Siebter nach 16 Partien erneut auf dem besten Wege dorthin ist. „Es lief nicht alles gut, aber ich überzeugt davon, dass wir das packen“, sagt er.
Gleichwohl weiß der Bocholter, dass er in Heiden auch als Architekt eines personellen Umbruchs gefragt ist. Obwohl schon vor dieser Spielzeit mit einem Verjüngungsprozess begonnen wurde, gehört die Viktoria vom Durchschnittsalter her noch immer zu den ältesten der Liga.
„Der Trainer weiß, wie unser Verein tickt. Er ist ein absoluter Insider und damit der richtige Mann für die anstehenden Aufgaben“, sagt Engel. Und zu diesen Aufgaben gehört für Katemann vor allem die nachhaltige Integration junger Spieler aus der eigenen Jugend oder aus der Zweiten in das Kollektiv des Westfalenligisten.
„Zu 90 Prozent haben wir die Planungen für die kommende Saison bereits abgeschlossen“, berichtet Katemann. In den nächsten Tagen sollen weitere Gespräche mit Akteuren aus dem aktuellen Kader über deren Verbleib folgen. Fest stehen bisher vier Abgänge: Pascal Herzog schließt sich den A-Ligisten SC Südlohn als Spielertrainer an. Ihre Karriere beenden werden Roman Seyer, Daniel Dowe und auch Kai Heller, der immer wieder mit Knieproblemen zu kämpfen hatte.
Am 18. Januar startet der Westfalenligist mit der Vorbereitung auf die am 21. Februar beginnende Restserie. Fünf Test-Begegnungen hat Katemann festgezurrt, unter anderem am 11. Februar gegen den Oberligisten SuS Stadtlohn. Um Hallenturniere macht die Viktoria in diesem Winter übrigens einen großen Bogen. „Wir möchten nicht ganze Tage in der Halle verbringen“, sagt Katemann. „Und außerdem tut meinen Jungs eine längere Pause sicher ganz gut.“
Quelle: BZ