Denn Viktoria-Trainer Thomas Benning sah nach dem klaren 4:1 (2:1)-Erfolg gegen den SC Münster 08 „die mannschaftliche Geschlossenheit“ als gewinnbringend an. Und was die Defensivarbeit der Gastgeber anging, hatte er die beste Leistung seit seinem Job-Antritt Anfang November gesehen. Er sagte: „Wenn wir so weiterspielen, mache ich mir keine Sorgen um den Klassenerhalt.“
Heiden rackerte, Heiden gewann gefühlte 80 Prozent der Zweikämpfe, Heiden erspielte sich mitten im Abstiegskampf diesen achten Saisonsieg. Und Heiden verwöhnte das eigene Publikum mit sehenswert herausgespielten Treffern gegen Gäste, die auf Benning „lustlos“ wirkten.
20 Minuten lang schaute sich die Viktoria an, was die Münsteraner zu bieten haben. Dann setzten die Hausherren eigene Akzente. In der 25. Minute fischte Münsters Max Hehemann nach einer Flanke von Timo Gremme Heidens heranbrausendem Benedikt Hussmann zwei Meter vor dem Tor so gerade noch den Ball vom Fuß. Der zweite Versuch eine Zeigerumdrehung später aber sollte sitzen. Hussmann hatte aus 17 Metern Markus Seyer bedient, der zur 1:0-Führung einköpfte. Die Münsteraner wirkten verstört, verloren die Übersicht. Heiden bekam Oberwasser. Erneut Seyer verpasste nach einer halben Stunde per Kopf das 2:0 knapp, machte es zwei Minuten später aber besser. Wobei der Anteil von Michael Elsing an Seyers zweitem Tor mindestens 70 Prozent betrug. Denn Elsing hatte passgenau und butterweich den freistehenden Torjäger bedient (32.). Der Anschlusstreffer der Münsteraner nach deren zweiten Abschluss durch Frederik Schulte (41.) vermochte die Viktoria nicht aus der Fassung zu bringen.
Zu Gute kam den Hausherren dabei die verabreichte Beruhigungspille von Bernd Oenning nur drei Minuten nach Wiederanpfiff. Er gab einem Geschoss von Timo Gremme abseitsverdächtig die entscheidende Richtung in die Maschen.
Klar, die Viktoria zog sich nach der 3:1-Führung zurück, verschanzte sich jedoch nicht. Die Hausherren gingen engagiert in die Zweikämpfe, lauerten auf Konter. Und entsprechend flink ging’s nach vorne, als Bernd Oenning den Ball über links Richtung Eckfahne trieb und am zweiten Pfosten Hussmann entdeckte. Der beförderte erst das Leder und dann sich selber über die Linie – das 4:1 (69.). Die Gäste waren bedient, Heiden feierte. Unmittelbar nach dem Abpfiff sah Nullachts André Otto erst nach Ballwegschlagen, dann nach einer abfälligen Bemerkung gegenüber Schiri Reinhold Dahlhaus binnen weniger Sekunden noch die Ampelkarte.
Quelle Bild und Text: BZ