F.C. Viktoria Heiden 1921 e.V.

Dominate Jungbullen beim Euro-Cup 2018

Es war der Schlussakkord des Eurocups 2018 der Viktoria. Die hatte zum 19. Mal den U12-Nachwuchs vieler Spitzenklubs nach Heiden gelotst. Drei Tage lang kickten 24 Klubs aus vier Ländern um den riesigen Pokal. Als es jedoch um die Vergabe der Spitzenplätze ging, waren die Teams aus den deutschen Leistungszentren unter sich.

Die Chance, unter den zehn- und elfjährigen Kickern, darunter ein Mädchen in Reihen von Sparta Prag, einen zu finden, der nicht davon träumt, später mal mit dem Fußball sein Geld zu verdienen, tangierte gegen Null. In etwa einer Dekade wird man sehen, wer es tatsächlich gepackt hat, für wen dieser Wunsch in Erfüllung ging.

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Der Leipziger Lorin Schössler könnte so einer sein. Er gehörte zu den auffälligsten Kickern in Heiden. Und nicht nur, weil er seine kleine roten Bullen mit seinem Treffer in allerletzter Sekunde zum 2:1 gegen den 1. FC Köln ins Endspiel beförderte und in dem drei Treffer zum Kantersieg über 96 besteuerte. Vielleicht gehört er oder eben doch ein anderer zu denjenigen, die einst in Heiden als junger Nachwuchsakteur um den Eurocup kämpften und später im ganz großen Geschäft wieder auftauchten – wie ein Óliver Torres vom FC Porto oder ein Marcel Hartel von Union Berlin oder ein Jannes Horn vom 1. FC Köln.

Und nicht nur so manchen Trick hatten sich die U12-Kicker von ihren großen Vorbildern im eigenen Verein abgeschaut. Auch der Torjubel und das Styling der Haarpracht gehörte dazu. Was allerdings das in Scharen gekommene Publikum – darunter auch Talentspäher wie den Bremer Scout Frank Ordenewitz – in der Westmünsterland-Halle freilich nur am Rande interessierte.

Also zurück zum Sportlichen, bei dem sich Heidener auch auf dem Feld als gute Gastgeber erwiesen und mit ihrer Vertretung der gesamten Konkurrenz den Vortritt ließen. „Sonst hätten die Bundesligisten in ihrer Nachwuchsarbeit auch etwas falsch gemacht“, stellte der für den sportlichen Bereich im Organisationsteam verantwortliche Pascal Wienen fest.

Zu den Überraschungen gehörte das Ausscheiden des Titelverteidigers Hertha BSC Berlin bereits in der Vorrunde. Aber auch das starke Abschneiden von Cambridge United hatte man so nicht erwartet. Die Engländer selbst auch nicht. Denn die hatten ihren gestrigen Rückflug zurück auf die Insel für 16.30 Uhr gebucht. Am Finale hätten sie dadurch nicht teilnehmen können. Durften sie dann auch nicht – weil sie im Viertelfinale an Fortuna Düsseldorf scheiterten (2:4). Und sie waren damit in bester Gesellschaft mit anderen namhaften Klubs. Womit es in den Platzierungsspielen um die vorderen Rängen auch zu prestigeträchtigen Derbys kam. Im Ruhr-Klassiker setzte sich Borussia Dortmund mit 5:1 gegen Schalke durch und wurde Fünfter. Und im rheinischen Derby holte sich Düsseldorf mit einem 4:3 gegen Köln Rang drei. Den Sieger des Eurocups 2018 stellte aber ausgerechnet mit RB Leipzig derjenige Klub, der als einziger in der Bundesliga-Hinserie noch keinen Akteur aus der eigenen Jugend eingesetzt hatte…

Quelle Bild und Text BZ