Wieder einmal haben sich die Altherren zum traditionellen Kickerturnier in der alten Schreinerei zusammengefunden. Wir hatten in der letzten Zeit viele Neuzugänge von jüngeren Spielern, womit wir auch eine Verpflichtung eingegangen sind, in moralischer und erziehungstechnischer Hinsicht den gesellschaftlichen Werten (Engagement, political correctness, Weltfrieden, Vorbild sein, usw.) gerecht zu werden. Aus diesem Grund haben wir dem Kickerturnier die Jahreshauptversammlung der Altherren vorangesetzt, in der diese Werte vermittelt werden und praxisgerecht klargestellt wird, dass Spiele und Kaltgetränke bei uns lediglich zu 98 Prozent in den Vordergrund gestellt werden.
In diesem Geiste begannen wir am Samstagnachmittag bei gediegener Gastlichkeit in wohlig-warm angeheizter Schreinerei unsere Jahreshauptversammlung. Das Ambiente wurde durch unsere beiden Catering-Fachkräfte Hans und Achim in hervorragender Art und Weise vorbereitet, so dass Rowy seinen zackigen Jahresrückblick über uns ergießen konnte.
Gem. dem Motto „es gibt keine Statistik, die es nicht wert wäre herangezogen zu werden“ wurden wir mit allen Kennzahlen verwöhnt, die das Fußballerherz höher schlagen lässt. Nach diesem sportlichen Jahresrückblick ging Rowy auch auf die finanzielle Situation ein. Hier erläuterte er geschickt mit einem kleinen Exkurs in die Finanzmathematik, wie wir das Finanzergebnis nachvollziehen und gut heißen müssen. Als auch der Letzte im Raum durch gelebten Dreisatz auf das gleiche Ergebnis kam, konnte Rowy einstimmig von den Anwesenden als Kassenwart entlastet werden.
Wie üblich wurden alle, die sich im Laufe des Jahres durch verschiedene Tätigkeiten für die Altherren verdient gemacht hatten mit einer kleinen Aufmerksamkeit belohnt in dem sie alle in ihren Ämtern bestätigt wurden und ein paar flüssige Kräuter überreicht bekamen.
Somit konnte das Kickerturnier beginnen:
Bereits die Auslosung der Teams durch Rally’s undurchsichtigen Zufallsgenerator, von dem nur er weiß, wie er anzuwenden ist, brachte dieses gewohnte Flair von gelebtem Misstrauen gegen jeden Anwesenden im Raum, wodurch der Wunsch, den Turniersieg mit legalen Mitteln davon zu tragen, eine geringere Priorisierung erfuhr.
Nachdem Grütze erkannte, dass er diesmal mit Pico spielen darf, strahlte er wie ein kleiner Prinz und entriss seinem Körper einen Jubelschrei auf den normalerweise Killer sein Patent angemeldet hat. Wer in Grütze‘s Gesicht sah, erkannte sofort, dass man ihm den Turniersieg in irgendeiner Weise zuschieben musste, was im weiteren Verlauf des Turnieres auch geschah:
Hierfür musste Grütze jedoch selber tätig werden, indem er nach der für sein Team aussichtslosen Vorrunde, eine Toilettenpause von Blömi nutzte (dieser führte zu diesem Zeitpunkt mit seinem Team die Gruppe an) um die übrigen Anwesenden zu überzeugen, dass eine zweite Vorrunde gespielt werden sollte, worauf sich auch alle einließen.
Somit waren alle Weichen gestellt und Grütze konnte am Ende des Tages zusammen mit Pico den heiß begehrten Pokal in Händen halten. Hierzu herzlichen Glückwunsch von der Redaktion. Natürlich wurde die Siegerehrung wieder durch Tom zelebriert. Als Unterstützung hatte er seinen kleinen aber dB-starken Kumpel Killer dazu genommen, damit unser Siegerehrungsritual mit dem Schlachtruf „Ring-Ring-Heiden“ auch bis achtern de Lippe gehört werden konnte.
Unserem Blömi haben wir mit Unterstützung durch Herrn Ramazotti versprochen, den Zufallsgenerator für das nächste Mal so zu programmieren, dass er unweigerlich den Turniersieg davontragen wird. Danach konnte er wieder sein Lämmlein-Gesicht aufsetzen und mit uns die restlichen Tagesstunden genießen.