Zu Gast ist Viktoria Heiden – und die hat geografisch eine besondere Nähe zum Gastgeber. Kürzer ist die Anfahrt des Absteigers zu keinem anderen Auswärtsspiel. Und auch im Tableau knüpften die Klubs nach vier Spieltagen eine nachbarschaftliche Bande. Im Tabellenkeller. Drum sind beide jetzt darauf aus, so viel Raum wie möglich zwischen sich zu bringen – im Duell, das so nahe liegt, das es aber seit über sechs Jahren um Punkte nicht mehr gab. Damals, im Februar 2011, beim Heidener 3:2-Landesliga-Erfolg schoss Markus Seyer die Viktoria in Front. Und der hat in dieser Saison auch schon wieder fünf mal zugeschlagen.
Die Vorzeichen vor der morgigen Partie sind allerdings besondere. Beide erlebten trotz eines konkurrenzfähigen Kaders zwar einen miserablen Saisonstart, die Trends aber sind gegenläufig. Gemen wartet seit 270 Pflichtspielminuten auf Tore und Zähler, Heiden dagegen wirkte beim jüngsten 1:0 gegen Coesfeld so, als sei man im neuen Liga-Umfeld endlich angekommen. Also ein Derby quasi im Gegenverkehr.
Stützen fallen aus
„Die befinden sich im Aufwind, werden über diesen Erfolg Mut getankt haben“, mutmaßt Westfalias Spielertrainer Georg Geers über den Gegner. „Für uns wäre ein Erfolg ungemein wichtig – damit wir wieder zu uns kommen.“ Drum ärgert er sich darüber, dass mit Oliver Dings, Lukas Ellermann, Kevin van Klaveren Stützen ausfallen.
Die fehlen aber auch Heiden. Wie ein Tim Gollenia mit einer Lungenentzündung und womöglich auch der zuletzt so starke Timo Gremme, der aufgrund seiner Rückenprobleme nicht trainieren konnte. „Der Erfolg tat uns gut. Jetzt dürfen wir keinen Deut nachlassen“, sagt Viktoria-Trainer Harald Katemann, der die Derby-Situation lediglich für seine Kicker und die Zuschauer „prickelnd“ findet. „Aber mehr Punkte gibt’s für einen Sieg auch nicht.“
Quelle BZ online