„So blöd sich das anhört, aber wir haben einen Schritt nach vorne gemacht“, sagte Viktorias Trainer Harald Katemann, der mehr Sonne als Schatten in seinem Team ausmachte. „Natürlich haben wir erneut Fehler gemacht, die eiskalt bestraft wurden. Aber in dieser Hitze fast eine ganze Halbzeit lang in Unterzahl den Gegner vom Tor so wegzuhalten, dafür muss ich meiner Mannschaft ein Kompliment aussprechen.“
Unmittelbar vor dem Seitenwechsel hatte Jan Möllmann nach wiederholtem Foulspiel die Ampelkarte gesehen. Erst in der 89. Minute gelang Herbern mit einem indirekten Freistoß aus sieben Metern (nach gefährlichem Spiel von Philipp Wiesmann) der Ausgleich zum 2:2. Thomas Eroglu hatte getroffen. Und es kam noch dicker für den Gast. Nach Foul von Wiesmann verwandelte Philipp Dubicki in der Nachspielzeit den fälligen Elfer zum späten Herberner Triumph.
„Das war schon sehr, sehr bitter“, sagte Katemann, dessen Team sich nach der Dezimierung heftig zur Wehr gesetzt hatte – und in der 55. Minute gar erneut die Führung übernahm. Nach einer Ecke von Alexander Robers vollendete Markus Seyer eine Kopfball-Stafette über Bernd Oenning und Fabian Baumeister zum 2:1. Schon in der 22. Minute hatte Seyer, der damit bisher alle vier Heidener Saisontreffer erzielte, den Gast in Front gebracht. Zumindest wurde dem Viktoria-Stürmer dieser Treffer offiziell zugesprochen. Denn nach Robers-Ecke sah es eher so aus, als ob Herberns Torwart Jorma Hoppe den Ball ins eigene Netz gefaustet hätte. Wie auch immer: Die Gäste-Führung war verdient, aber nicht von langer Haltbarkeit. Denn nur sechs Minuten später traf Sebastian Schütte nach einem Querschläger von Hussmann zum Ausgleich.
Aber erst in den letzten Minuten sollte die Partie noch kippen. Herberns Ahmed Schett traf die Latte (86.), ehe Eroglu (89.) und Dubicki (90.+2) nach ruhenden Bällen doch noch trafen.
Quelle BZ online